Meine 8-Jahre-Transformation

Meine 8-Jahre-Transformation

Hättest du mich auf dem linken Bild erkannt? Wenn ich es mir anschaue, erkenne ich mich selbst kaum wieder. Acht Jahre sind seither vergangen. Was hat sich geändert? Nun, ich will ja nicht dramatisch werden, aber: fast alles. Ich präsentiere euch hier keine super-intensive 2-Wochen-Kur, die alle eure Probleme mit ein paar Zumba-Hüftschwüngen und Slim-Down-Shakey-Shakes löst. Ich erzähle euch schlicht von meiner Reise, die bisher acht Jahre andauert und auf der ich mich immer noch befinde – denn vorüber ist sie nie. Ich möchte euch zeigen, was möglich ist, wenn ihr mit Herz und Seele dabei seid – für euch und eure Gesundheit, euer Wohlbefinden, euer Gedeihen.

Damals: Zucker, Stress, Frust und immer grössere Kleider

Von eineren früheren Stelle als Ladendetektiv bin ich zur Migros in den Sicherheitsdienst/Brandschutz gewechselt. Die Einarbeitung dauerte nicht lange und schon bald fand ich mich mitten in einem Wirbel aus Filialbesuchen, Abnahmen, Kontrollen, Bausitzungen, Pikettdiensten, Notfällen, Schulungen und Abendeinsätzen wieder.

Ich fühlte mich konstant unter Druck und wurde immer unzufriedener. Um die langen Arbeitstage etwas erträglicher zu machen (wie ich glaubte), „gönnte“ ich mir zum Znüni den Latte Macchiato und das Schoggigipfeli, einen zu grossen Zmittag, Guetzli mit Milch zum Zvieri, ein Feierabendbier oder zwei… Bewegt habe ich mich kaum, ich glaubte, mir fehle die Zeit und die Energie hatte ich nach den langen Arbeitstagen (welche ich mehrheitlich sitzend verbrachte) sowieso nicht mehr.

Ich stellte einen sehr negativen Effekt des Pikettdienstes auf meine Schlafdauer und –qualität fest. Auch am Abend und in der Nacht erhielt ich Anrufe und rückte aus, um mich um Notfälle zu kümmern. Ich war oft „auf Abruf“ und das Gefühl blieb, selbst wenn ich keinen Pikettdienst hatte. Ab einem gewissen Zeitpunkt dachte ich ständig, dass mein Telefon klingelt. Mein Schlaf wurde unruhig und weniger, tagsüber war ich angespannt und gereizt. In der Folge ass ich noch mehr Zucker, trank Süssgetränke, genehmigte mir Schokolade als „Belohnung“. Die Bewegung verringerte sich noch mehr und der gefühlte Stress stieg weiterhin an. Der Teufelskreis war in vollem Gange.

So kam es wie es kommen musste: in den ersten zwei Jahren Büroarbeit nahm ich erschreckende 20kg zu. Während sich die Zufriedenheit mit meinem Körper stetig verringerte, nahmen meine Kleidergrössen zu und immer wieder fand ich mich damit konfrontiert, neue und grössere Hosen und Shirts kaufen zu müssen – ein niederschmetterndes Gefühl.

Der Wendepunkt

Das Bild Nummer 1 entstand an meinem 30. Geburtstag in Stäfa am See, wo ich mit Freunden und Familie gefeiert habe. Aus meiner heutigen Perspektive sehe ich mir die Unzufriedenheit förmlich an, im Gesicht, in der Körpersprache und meinen zu hohen Körpermassen.

So sehr mich das Bild damals jedoch erschreckte, so dankbar bin ich jetzt für diesen heilsamen Schock.

Damals resümierte ich: Ich war jetzt also 30. Fühlte mich konstant gestresst, nicht wohl in meiner Haut. Ich hatte mich gehen lassen und das sah man mir auch an. Mit 30! Mir ging es nicht gut. Ich hatte kaum Energie, war schnell gereizt und überfordert. Mein Umfeld litt mit und unter mir. “Ab 30 geht’s bergab”, sagen die Leute genüsslich und sind dankbar um die gäbige Ausrede. Sah ich mir die Fakten an, hätte ich das auch glauben können. Meine körperliche und geistige Gesundheit litt unter meinem schlechten Zustand, die Hosen passten schon wieder nicht mehr und Shirts und Jacken kaufte ich nun im XL. In den Gürtel musste ich zusätzliche Löcher stanzen und Treppen wurden zum höchst unangenehmen Atemtest.

Aber ich wollte nicht bergab; ich wollte bergauf. Mein Umdenken startete mit diesem Bild. Ich war nicht dort, wo ich sein wollte, aber fest entschlossen, eine Kursänderung vorzunehmen. Ich wollte mir beweisen, dass ich mich wieder ändern kann; an mir arbeiten kann. Der entscheidende Aha-Moment war die Realisierung, dass ich das alles für mich, meinen Körper, meine Gesundheit, mein Leben tue. Ich kann das steuern und mit Einsatz und Willen meine Ziele erreichen. Handkehrum kann dies niemand für mich tun.

Ich will, ich kann, ich bin dran!

Unser Leben ist ein Puzzle aus lauter Gewohnheiten und (Denk)Mustern. Um zu verstehen, wo es bei mir schief läuft, analysierte ich zuerst meine Essens- und Bewegungsgewohnheiten. Daraufhin fasste ich einige Entschlüsse: Ich begann, wieder zu trainieren (jawohl, wieder; denn früher war das durchaus Teil meiner Routine gewesen), erlernte bessere Strategien im Umgang mit Stress und änderte meine Essgewohnheiten radikal. Milch und Red Bull wurden energisch verbannt und ich trank mehr Wasser. Über Mittag liess ich das Schnipo links liegen und ass stattdessen Salate, Gemüse mit Fisch oder Fleisch und mehr Reis.

Nach 6 Monaten hatte ich sage und schreibe 10kg abgenommen! Ich fühlte mich um Welten besser, Bewegung machte wieder Spass und ganze zwei Hosengrössen zu reduzieren heizte meine Motivation zusätzlich an. Auch im Job bemerkte ich Veränderungen: Meine Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit nahmen zu, ich war ausgeglichener und ging bewusster durch den Tag.

Nach und nach erinnerte ich mich daran, dass ich eigentlich jede Menge über Training und Ernährung wusste und mich dieses Feld immer schon sehr interessiert hatte. Im Getümmel des stressigen Alltags war diese Leidenschaft jedoch gänzlich verloren gegangen. Es tat mir unheimlich gut, sie wieder aufleben zu lassen.

Anfänglich unternahm ich alle Anstrengungen in Eigenregie und hatte keine Hilfe. Später kam mein Trainingspartner Thomas hinzu. Regelmässig trafen wir uns zum gemeinsamen Training, haben neue Trainingspläne und –methoden ausprobiert und unser Essen immer wieder umgestellt. Es kann von enormem Vorteil sein, einen Partner an seiner Seite zu haben – eine Abmachung unter Freunden oder mit einem Profi erhöht die Verbindlichkeit drastisch. Fachwissen, Ideen, Freude und Ärger können geteilt werden und Motivationslöchern ist man nicht mehr länger schutzlos ausgeliefert.

Zwei Schritte vor, einer zurück

Es ist eine Sache, zu wissen, was man tun sollte – und natürlich eine völlig andere, dies dann auch umzusetzen. Trotz aller Entschlossenheit erlebte ich Rückschläge, Rückschritte und verzweifelte Momente, in denen ich in alte Muster gefallen bin. Zu viel Stress (und ein nicht idealer Umgang damit), zu viel (und falsches) Essen und zu wenig Schlaf – hält sich dieses Muster über eine gewisse Zeit, falle ich noch heute in einen schlechten Rhythmus und es braucht einen starken Fokus, um diesen Kreislauf zu zerbrechen.

Die Reise ist nie “vorüber”, man kommt vielleicht am einen Ziel an, aber ein nächstes taucht sofort auf (und sei es “nur”, den Status quo beizubehalten). Es ist idealistisch, anzunehmen, dass man irgendwann alles “richtig” macht. Viel wichtiger ist es, zu verstehen, dass man auch mal vom Kurs abkommen wird und Wege zu finden, damit umzugehen. Erwische ich mich dabei, in alte Muster zu fallen, so betrachte ich dies möglichst nüchtern und emotionslos. Weder ist mein ganzer bisheriger Aufwand für die Katz gewesen noch ist dies ein Grund, jetzt die Flinte ins Korn zu werfen und zu denken: “Jetzt kommt es ja sowieso nicht mehr darauf an, dann kann ich geradesogut noch ein Dessert dazubestellen”. Sich immer wieder herauszuholen, neu zu motivieren, sich an der eigenen Nase nehmen – dies ist die Kür, das Pièce de Résistance und macht aus einem normalen Leben ein Meisterwerk. Mich motiviert mein Drang, mich zu verbessern und stärker zu werden, immer wieder von Neuem. Mich zu steigern, an mir zu arbeiten, mich selbst zu pushen, weiter zu machen, Fortschritte zu erzielen – für mich und um meiner selbst willen.

Heute: Bäume ausreissen und jede Menge Lebensfreude

Seit meinem 30. Geburtstag am See sind nun über acht Jahre vergangen. Seither habe ich meine (wieder) erblühte Leidenschaft für Gesundheit und Sport schlichtweg zu meinem neuen Beruf gemacht. Ich habe sogar die Herausforderung angenommen, selbständig zu arbeiten und darf mittlerweile gemeinsam mit Jasmin Spring unsere geliebte Empower Station führen.

Vier mal in der Woche trainiere ich, mache aber jeden Tag auch mit meinen Kunden mit und zeige ihnen Übungen vor. Wann immer möglich, spaziere ich an der frischen Luft, im Idealfall kann ich dabei sogar Sonne tanken.

Wie gesagt hat sich aber nur fast alles geändert. Ich gönne mir auch heute noch gerne feines Essen (Pizza? Ja gerne!) und ein Glas Wein. Ernährung ist ein langfristiges Projekt, kein 2-Wochen-Fix. Für mich funktioniert es am besten, wenn ich die 80/20 Formel anwende – in 80% aller Fälle ernähre ich mich nach bestem Wissen und Gewissen. Die restlichen 20% dürfen auch mal etwas von der Idealvorstellung abweichen. So kann ich sicherstellen, dass ich die Mehrheit der Zeit gesund esse und trotzdem nie die Lust daran verliere, da ich mir auch genüssliche Ausnahmen ermögliche.

Dies sind aber nur die grösseren, offensichtlicheren Veränderungen, die stattgefunden haben. Vieles ist von aussen weniger sichtbar, aber genauso relevant. So schlafe ich unterdessen erholsame sieben bis acht Stunden am Stück (ganz wichtig dabei: Mein Handy ist ausgeschaltet und ich stelle auch sonst die Stromzufuhr zu allen möglichen Geräten ab). Ich fühle mich ausgeglichen, glücklich, bin bei mir. Mein Energielevel ist konstant hoch und viel weniger Schwankungen ausgesetzt.

Als Trainer bin ich mir meiner Vorbildfunktion bewusst (“practice what you preach!”) und ich lebe aus Überzeugung gemäss dem, was ich auch meinen Kunden erzähle. Ich glaube, dass wir alle von Natur aus ein starkes Bedürfnis nach Bewegung haben. Ich persönlich verspüre dies besonders deutlich, wenn ich viel Zeit mit Weiterbildung an Seminaren, dem Lesen von Büchern, Hören von Podcasts, etc. verbringe. Dann juckt es mich förmlich, zum Ausgleich ordentlich Aktivität in meinen Tag zu bringen und meinen Körper zu spüren. Ich bin von Natur aus ein positiver, motivierter und aktiver Mensch. Genauso gehört aber auch eine leisere, sensible Seite zu mir. Ich kann mich gut in die Gefühle von anderen hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Nicht nur mein Umfeld schätzt meine Sensibilität, auch für die manuelle Behandlung und Unterstützung im mentalen Bereich kommt mir diese sehr zu gute.

Wozu das Ganze?

Doch warum mache ich mir überhaupt diese – von aussen betrachtet erhebliche – Mühe? Ganz einfach. Weil ich mich geistig und körperlich so fit und belastbar fühle wie noch nie. Ich bin energiegeladen und gestärkt durch gezieltes Training und die richtige Ernährung, ausgewogen und doch genussvoll. Ich weiss, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde und dass sogar noch mehr möglich ist. So arbeite ich jeden Tag daran, weiter zu gehen und weiter zu kommen.

Gerade meine neu aufgegleiste Selbständigkeit und der Schritt zum eigenen Studio mit Jasmin Spring haben mir wieder einmal deutlich gezeit, auf was es im Leben ankommt: Seinen eigenen Werten treu bleiben, das Leben geniessen, langfristig planen und dennoch präsent sein und im Moment leben. Sich mit Menschen zu umgeben, die das verstehen und auch so leben möchten.

Meine Mission ist es stets, zu einer besseren Version meiner selbst zu werden. Es kann mitunter sehr schmerzhaft sein, alte Gewohnheiten und Glaubensmuster hinter sich zu lassen. Und auch der Abschied von gewissen Menschen kann sich ergeben oder nötig werden. Das ist weder immer einfach noch schön. Mein Fokus liegt konstant auf dem, was mich stärkt – je konsequenter ich mich darauf ausrichte, desto mehr fällt alles weg, was mich schwächt. Mit der Zeit wird es einfacher, zu erspüren, was Körper und Seele sich wünschen.

Rück- und Ausblick

Rückblickend ist für mich die Balance entscheidend. In meinem bisherigen Leben gab es Phasen, in denen ich in jedem Lebensbereich sehr strikt mit mir selbst umgegangen bin. Zu anderen Zeiten habe ich mir alles durchgehen lassen. Beides ist weder sehr nachhaltig, noch fühlt es sich gut an. Am glücklichsten bin ich, wenn ich ein Gleichgewicht zwischen gesundheitsbewusster Lebensführung und Genuss finde.

Es ist alles möglich, wir stehen uns nur ganz gerne selbst im Weg oder lassen uns zu stark von aussen beeinflussen. Meine Ziele für dieses Jahr und auch das nächste sind gesteckt – und meiner Erfahrung nach bewährt es sich, Schritt für Schritt und Tag für Tag zu nehmen und stets nach vorne zu schauen.

Und du?

Wie steht es um dich? Ist es auch in deinem Leben Zeit für einen Kurswechsel? Du hast das Steuer in der Hand. Und wenn du dich entscheidest, dass der Wendepunkt in deinem Leben gekommen ist, dann steh’ ich schon bereit. Denn gemeinsam geht’s leichter. Melde dich und wir legen los – denn Jetzt Sofort ist immer die beste Zeit für einen Neustart!

Quellen

Fotos: privat

Links

https://coachsaxer.ch

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